Schatten über der Insel: Verwaltung kämpft mit Engpässen bei der Illumination

Es ist eine ästhetische Unannehmlichkeit, die in der früh einsetzenden Dämmerung distinguierten Insulanern und Gästen vermehrt auffällt: Teile der Insel liegen im Dunkeln. Bei der Gemeindeverwaltung häufen sich die Hinweise auf ausgefallene Straßenleuchten, während das Team des Tiefbaus parallel bereits die ungleich wichtigere Installation der festlichen Winter- und Weihnachtsbeleuchtung vorbereitet.

Die Gründe für die aktuellen Lücken in der Beleuchtung sind vielschichtig.

Zum einen sieht sich die Verwaltung gezwungen, rund 300 schadhafte Leuchtmittel auszutauschen. Da die bisherige NAV-Technik als obsolet gilt und (einer Brüsseler Direktive folgend) nicht mehr vertrieben wird, nutzt man den Umstand für eine grundlegende Modernisierung. Jede Leuchte wird auf moderne LED-Technik umgerüstet. Ein Vorgehen, das zwar zukunftsfähig ist, aber pro Mast etwa die doppelte Zeit eines herkömmlichen Wechsels in Anspruch nimmt.

Zum anderen – und dies ist der Kern des Engpasses – ist die Personaldecke im zuständigen Fachbereich bedenklich dünn. Von drei vorgesehenen Elektrikerstellen ist eine seit Juli vakant. Die verbliebenen zwei Fachkräfte sehen sich nun einem Pensum gegenüber, das die Betreuung der gesamten Straßenbeleuchtung, die Abarbeitung von Störungsmeldungen, reguläre Wartungsarbeiten sowie die Installation der Winterbeleuchtung umfasst.

Florian Korte, Pressesprecher der Gemeinde, appelliert an die Geduldsreserven der Insulaner. Manchmal führe der Defekt einer Einzelleuchte zu einem technischen Dominoeffekt, der einen ganzen Straßenzug lahmlegt. Korte bedankt sich für die Hinweise, bittet aber angesichts der zeitintensiven Umrüstung und der angespannten Personallage um Verständnis, „dass in diesen Wochen manche Lampen erst später wieder leuchten.“

Langfristig verspricht die LED-Umstellung zwar Effizienz und Zuverlässigkeit, kurzfristig müssen sich die Sylter jedoch auf dem Heimweg auf vereinzelte Schatten einstellen.